PageRank - Googles Bewertungsalgorithmus
Der PageRank Algorithmus von Google ist eine komplexe Berechnungsmethode, welche sich über die Jahre hinweg stets weiterentwickelt hat. Nach wie vor gehört dieser Algorithmus allerdings zu einem wichtigen Faktor welcher zur Bewertung von Webseiten und deren Linkprofil dient. Daher ist dieser spezielle Bewertungsalgorithmus weiterhin ein wichtiger Bestandteil des Ranking-Systems von Google.
- Datum: 03.09.2024
- Lesezeit: 6 Minuten
Was ist PageRank?
Der PageRank ist ein von Google genutzter Algorithmus. Dieser Algorithmus dient dazu, die Qualität der Verlinkungen zu bewerten. Ursprünglich wurde dieser Algorithmus von Larry Page und Sergey Brin im Jahr 1997 entwickelt, um die damalige Menge an Informationen im Internet besser zu strukturieren und damit den Ranking-Algorithmus von Google zu verbessern. Dabei basiert der PageRank Algorithmus auf der ursprünglichen Idee, dass die Relevanz und Autorität einer Webseite anhand der Anzahl der eingehenden verlinkenden Webseiten bestimmt werden kann.
Dieser Algorithmus wurde allerdings im Laufe der Zeit von Google kontinuierlich weiterentwickelt, um Manipulationen zu verhindern und die Qualität der organischen Suchergebnisse zu verbessern. Auch heute noch ist dieser Algorithmus ein Teil der Rankingfaktoren von Google, weshalb der Linkaufbau nach wie vor als wichtige SEO-Maßnahme gesehen wird.
Wie der Google PageRank Algorithmus funktioniert
Der PageRank Algorithmus von Google funktioniert so, dass zunächst jede verlinkende Seite gewichtet wird. Je mehr Seiten mit einem möglichst hohen Gewicht auf diese Webseite verweisen, desto höher ist der PageRank. Neben dem ursprünglichen Gedanken, dass nur die Anzahl der Verlinkungen wichtig ist, wird beim aktuellen PageRank Algorithmus von Google auch die Gewichtung der einzelnen verlinkenden Seiten beachtet. Die Gewichtung setzt sich aus unterschiedlichen Faktoren wie der Qualität oder der Vertrauenswürdigkeit der Inhalte sowie weiteren zahlreichen Faktoren zusammen. Diese Faktoren sorgen dafür, dass Google zwischen besonders hochwertigen Webseiten mit einer hohen Qualität, die beispielsweise die E-E-A-T Kriterien erfüllen, sowie Webseiten mit einer niedrigen Qualität unterscheiden kann.
PageRank Formel und Berechnung
Bei der Berechnung der PageRank Formel werden unterschiedliche Faktoren mit einbezogen. Neben der Gewichtung spielt der Dämpfungsfaktor sowie die Anzahl der Links eine wichtige Rolle. So wird beispielsweise jede Seite mit einem Wert auf einer Skala von 0 bis 10 gewichtet. Dabei gilt, je näher dieser Wert an 10 liegt, desto besser sind die Inhalte und die allgemeine Qualität sowie Autorität dieser Seite. Daraus ergibt sich dann folgende Formel:
PR(A) = (1-d) + d (PR(T1) / C(T1) + … + PR(Tn) / C(Tn))
- PR(A) = Der PageRank von Seite A.
- PR(T) = Der PageRank der jeweiligen Seite, die auf die Seite A verlinken.
- C(T) = Die Anzahl der Links auf der jeweiligen Seite.
- d = Der Dämpfungsfaktor, der über das Random Surfer Model berücksichtigt wird und zwischen 0 und 1 liegt.
Random Surfer Model (Zufallssurfermodell)
Bis 2010 ist das Random Surfer Model zum Einsatz gekommen. Dabei handelt es sich um eine Interpretation des PageRank Algorithmus von Google. Ein zufälliger Surfer bewegt sich dabei durch das Internet von einer zur nächsten Seite. Wie der Name auch schon sagt, wird bei dem Zufallssurfermodell ein, mit der Wahrscheinlichkeit von d zufällig ausgehender Link, auf einer Seite gewählt. Durch die Wahrscheinlichkeit von 1-d wird dabei der Prozess auf einer neuen zufälligen Seite gestartet. So wird der Link einer jeden Seite immer zufällig gewählt und das unabhängig von deren Inhalten. In Wirklichkeit geschieht die Auswahl allerdings nicht zufällig, da der Surfer verschiedene Inhalte bevorzugt, wenn diese für ihn relevant sind. Aus diesem Grund wurde ab 2010 das Rational Surfer Model entwickelt, welches im direkten Vergleich, das Nutzerverhalten realistischer abbilden kann.
Rational Surfer Model
Das Rational Surfer Model ist die Weiterentwicklung des Random Surfer Models und verfolgt das Ziel, durch eine stärkere Gewichtung der Links das Nutzerverhalten realistischer abzubilden. Hierbei wird durch unterschiedliche Faktoren bestimmt, auf welchen Link der Nutzer als Nächstes klicken wird. Dabei wird nichts dem Zufall überlassen. Die Platzierung, der Anker-Text sowie die Erkennbarkeit des Links sind nur einige Faktoren, welche bei dem Rational Surfer Modell beachtet werden. Auch die Manipulation des PageRanks wird dadurch deutlich schwieriger.
Die interne Weitergabe des PageRanks von externen Verlinkungen
Die Weitergabe oder Vererbung des PageRanks an andere Unterseiten ist möglich. Dabei wird der weitergegebene Wert verringert, je mehr Links zu weiteren Unterseiten führen. Deshalb sollten interne Verlinkungen mit Bedacht gewählt und taktisch gesetzt werden, um besonders relevante Unterseiten zu stärken. Diese taktische Verteilung wird auch PageRank Sculpting genannt. Dieses Vorgehen ist eine gängige Methode von SEO Agenturen oder Experten und kann dabei helfen, den Fluss und die damit verbundene positive Auswirkung des PageRanks gezielt zu steuern. Auch die Link-Attribute wie NoFollow oder DoFollow, können die Weitergabe beeinflussen. Während das NoFollow-Attribut eine Weitergabe unterbindet, erlaubt das DoFollow-Attribut eine Weitergabe an die verlinkte Unterseite.
Die Weitergabe des PageRanks sowie eine interne Weitergabe oder auch Vererbung wird an dem folgenden Abbild veranschaulicht.
Wie wichtig sind die PageRank-Faktoren heute?
Auch heute noch ist der PageRank Algorithmus ein Teil des Ranking-Systems von Google. Obwohl sich die Berechnung in den letzten Jahren deutlich verändert hat und nun zahlreiche unterschiedliche Faktoren berücksichtigt werden, ist dieser Wert dennoch ein wichtiger Bestandteil des Ranking-Systems. Dies gilt besonders für die Bewertung und die Gewichtung von externen Verlinkungen. Eingehende Verlinkungen von anderen externen Webseiten können also nach wie vor den Suchmaschinen Autorität, Relevanz und Vertrauenswürdigkeit signalisieren. Auch andere Suchmaschinen wie Yahoo, Bing oder auch Baidu nutzen ähnliche Algorithmen, um die Gewichtung und die Relevanz von eingehenden Verlinkungen zu bestimmen.
Wie kann der PageRank heute verbessert oder optimiert werden?
- Hochwertige und nützliche Inhalte:
Die wohl beste Möglichkeit, um hochwertige und relevante Verlinkungen zu erhalten, ist durch das Veröffentlichen von besonders nützlichen und hochwertigen Inhalten. Die Chance, eine Verlinkung von einer externen Webseite zu erhalten, steigt enorm, wenn die Inhalte der eigenen Seite so relevant und nützlich sind, dass diese erwähnenswert sind. - Gute interne Linkstruktur:
Auch die Weitergabe des PageRanks kann gezielt die Unterseiten stärken. Dabei sollte allerdings darauf geachtet werden, dass nur erwähnenswerte und relevante Verlinkungen gesetzt werden sollten. - Schadhafte Verlinkungen entwerten:
Genauso wie die Anzahl und die Qualität (Gewichtung) einer Webseite den PageRank Algorithmus positiv beeinflussen können, so können diese auch einen negativen Einfluss haben. Viele Verlinkungen von potenziell schädlichen oder unseriösen Webseiten können daher sogar negative Auswirkungen haben. Solche Verlinkungen können besonders auch dem TrustRank schaden. Aus diesem Grund sollten diese unnatürlichen und Spam-Links mit dem Google Disavow-Tool für ungültig erklärt werden. - Defekte interne Verlinkungen vermeiden:
Defekte interne Verlinkungen können auftreten, wenn die Linkstruktur (Slug) geändert oder eine Unterseite gelöscht wird. Damit nicht unnötig Potenzial bei einer Weitergabe oder auch Vererbung durch die Verlinkung auf einen defekten internen Link verschwendet wird, sollten diese erkannt und vermieden werden. Tools wie Semrush oder Screaming Frog können dazu eingesetzt werden, um die defekten Links zu erkennen und zu beheben.
PageRank und die Relevanz für SEO
Der PageRank Algorithmus ist offiziell ein Bestandteil des Ranking-Systems von Google. Das Ranking-System von Google besteht dabei aus vielen verschiedenen Faktoren, welche die Platzierung in den organischen Suchergebnissen für einen Suchbegriff vorgeben. Über die Jahre hat dieser Algorithmus allerdings immer mehr an Bedeutung verloren. Mittlerweile ist es auch nicht mehr möglich, mit der Google Toolbar oder anderen Werkzeugen den Wert des PageRank Algorithmus anzeigen zu lassen. Dieser Wert wird von Google nun lediglich intern genutzt, um eine Bewertung von Verlinkungen vorzunehmen.
Dennoch bieten Tools wie Semrush oder auch Ahrefs alternative und öffentlich einsehbare Werte wie das Domain Rating (DR) oder der Domain Authority (DA). Beide Algorithmen ähneln dabei dem Bewertungsalgorithmus von Google, allerdings unterscheiden sich die Werte des Bewertungssystem, da diese auf einer Skala von 0 bis 100 basieren. Diese Werte können also einen guten Überblick über das Linkprofil geben, allerdings sollten sich SEO’s nicht nur auf Metriken wie dem Domain Rating oder der Domain Authority verlassen. Viel wichtiger ist eine hohe Nutzerfreundlichkeit sowie wertvolle und nützliche Inhalte, welche den Nutzern einen echten Mehrwert bieten.